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4 Tage Wandern auf dem GR53 im Elsaß / Nord-Vogesen (ca. 110km)

Kategorie:

Wanderung, Mehrtageswanderung

Kurzbeschreibung:

Teilstrecke Tag 1 (ca. 35km): Obersteinbach  ->  Niederbronn-les-Bains  ->  Lichtenberg

(Übernachtung in Lichtenberg)

 

Teilstrecke Tag 2 (ca. 38km): Lichtenberg  ->  La Petite-Pierre  -> Saverne

(Übernachtung in Saverne)

Teilstrecke Tag 3 (ca. 12km): Urmatt  -> Cascade du Nideck

(Am Vormittag des Tag 3: Mit dem Zug von Saverne über Straßburg nach Urmatt)
(Rückweg nach Urmatt per Anhalter) (alternativ zu Fuß gleicher Weg zurück)
(Übernachtung in Urmatt)

Teilstrecke Tag 4 (ca. 24km): Urmatt  -> Donon  -> Plateforme du Donon

(Übernachtung Plateforme du Donon)
(Tag 5: Per Anhalter dann zum Bahnhof in Schirmeck) (oder zu Fuß die entsprechende Etappe über GR53, ca. 2,5h)

Fotos und Beschreibung Tag 1 (Obersteinbach -> Niederbronn-les-Bains -> Lichtenberg)

Mein Ausgangspunkt war Obersteinbach, ich dachte hier fährt ein Bus hin, allerdings fährt der wohl nur am Wochenende (Buslinie317 ab Wissembourg) und somit musste ich mich hierher bringen lassen, um nicht die ganze Tour umplanen zu müssen. Die Übernachtungen waren ja schon reserviert/gebucht. Obersteinbach ist sehr schön mit vielen Brunnen, Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants und der Ziegenkäse-Farm (https://fermedusteinbach.fr/).
Die erste Burg erreicht man nach wenigen Gehminuten (Chateau de Wittschloessel), mit einem kleinen Abtecher, das habe ich aber „Links liegen lassen“ aufgrund meiner groß gewählten Tageetappe. Außerdem kommen noch weitere Burgen am heutigen Tage. Nach einigen Kilometern kommen Vieux Windstein, Mittel Windstein und Nouveau Windstein, drei Burgen auf einem Haufen, was wie beim Trifels (Annweiler). Vieux Windstein ist was für Entdecker und Abenteurer, es gibt geheime Gänge und viele versteckte Winkel und Zimmer. Mittel Windstein ist kaum noch erhalten. Dafür bietet Neu Windstein etwas mehr. Über Wineckertal und den Col de la Liese geht es auf den Grand Wintersberg (581m) mit Aussichtsturm. Sogar der Schwarzwald ist sichtbar. Wirklich herrliche Aussicht. Niederbronn-les-Bains habe ich ausgelassen, um nicht noch mehr
Tageskilometer zusammen zu bekommen; es gibt hier viele Restaurants und die Möglichkeit im Kurgarten gesundes Wasser zu schöpfen. Außerdem könnte man hier übernachten und es gibt auch einen Bahnhof. Nach einer ca. dreiviertel Stunde Aufstieg von Niederbronn aus gelangt man zur Chateau du Wasenbourg. Es gibt herrliche Picknickplätze und es gibt auch ein Informationshäuschen des Grünen Elsaß  (https://www.alsace-verte.com/de/), die man im nördlichen Elsaß öfter antrifft. Ich traf zufällig während des Aufstiegs zur Wasenbourg ein Mitarbeiterin, die mich ein Stück meines Weges begleitete und mir Interessantes über die Gegend erzählte und da ich eigentlich vorhatte in Niederbronn einzukehren und aufgrund der großen Tagesetappe davon spontan Abstand genommen habe, habe ich einen Nussriegel geschenkt bekommen (!) den ich noch brauchen sollte. An den Kreuztannen trennten sich unsere Wege und bei mir ging’s weiter Richtung Wasenköpfel (Aussichtsturm ohne Aussicht), Col de l’Ungerthal, Col du Holdereck, Grundschaft, Chateau du Grand Arnsbourg, Restaurant l’Arnsbourg (Gourmet-Restaurant mit Hotel), und gegen 19 Uhr war ich dann in Lichtenberg. Dort musste ich eine Madame anrufen, die mir dann die Herberge im Gemeindezentrum geöffnet hat (https://www.visit.alsace/de/217001404-gite-de-groupe/). Hier konnte ich für 19 EUR übernachten und habe Abends noch mein Glas mitgeschleppter Linsensuppe plus 3 Kartoffeln aufgewärmt und am nächsten Morgen meine mitgeschleppten Haferflocken zu Porridge gekocht. Es gibt aber auch im Ort einen Brötchenautomat (!). Es waren noch 2 andere Wanderer in der Herberge, jeder hat für sich ein eigenes Gruppenzimmer bekommen. Handtücher müssen selbst mitgebracht werden, Bettwäsche nicht. Leider war kein Bratöl in der Küche, sonst hätte ich die gefundenen Hexenröhrlinge zu meiner Linsensuppe dazuessen können. Das Dorf Lichtenberg liegt erhöht und nochmal erhöht gegenüber dem Dorf liegt die Festung. Ein herrlicher Ort, um dort ein paar Nächte zu verbringen um die nähere Umgebung zu erkunden. Es gibt auch ein Gasthaus/Restaurant im Ort, das hat aber nicht immer offen.

Track Teil 1 (Obersteinbach – Niederbronn les Bains): https://www.outdooractive.com/de/route/fernwanderweg/vogesen/ueberquerung-der-vogesen-obersteinbach-niederbronn-les-bains/109576927/
Track Teil 2 (Niederbronn les Bains – Lichtenberg): https://www.outdooractive.com/de/route/fernwanderweg/elsass/ueberquerung-der-vogesen-niederbronn-les-bains-lichtenberg/109576991/

Fotos und Beschreibung Tag 2 (Lichtenberg  ->  La Petite-Pierre  -> Saverne)

Die Übernachtung im „Gite de Groupe“ in Lichtenberg war perfekt (Handtuch mitbringen, Bettwäsche vorhanden), ich hatte ein Zimmer für mich und es war sehr ruhig. Sogar ein eigenes Bad hatte das Zimmer. Die Küche konnte ich mitbenutzen, heute morgen gab es Porridge mit Datteln. Ca. 8 Uhr bin ich dann losgelaufen. Die Stimmung war echt unglaublich. Über den Tälern rings um Lichtenberg waren noch vereinzelt Nebelschwaden, aber die Sonne war auch schon da und hat alles in gleißendes Licht getaucht, die Gräser hatten Taukügelchen, die im Sonnenlicht glänzten. Die Vormittagsetappe führte nach La Petite-Pierre (ca. 18 km), ziemlich flach insgesamt, ein völlig anderes Landschaftsbild als den Tag zuvor. Wieder sehr einsam. In Wimmenau kam ich direkt am Bahnübergang am „Restaurant Bahnstub“ vorbei, der Chef saß auf der Terasse und laß Zeitung und das Restaurant hatte um diese frühe Uhrzeit noch geschlossen. Ich schaute mir die Speisekarte an und er fragte mich, ob ich einen Cafe möchte. Diesen bekam ich, und dazu noch die Geschichte Wimmenau’s (zum Großteil bevölkert von Schweizer Einwanderern (17. Jh.)) und im Konkreten der Familie des Restaurantbesitzers. Der Ort hat einen kleinen Laden, in dem man sich Wegzehrung einkaufen kann, ich meine es ist auch eine Bäckerei dabei. Weiter geht es über Erckartswiller nach La Petite-Pierre. La Petite-Pierre bietet einige Restaurants und auch Läden, einen sehr schönen alten Ortskern und die Burg. Es würde sich sicher lohnen, hier einen halben Tag zu verbringen! (https://tourisme.hanau-lapetitepierre.alsace/decouvrir/la-cite-fortifiee-de-la-petite-pierre/#). Eingekehrt bin ich im Hotel Restaurant Aux Trois Roses (https://www.aux-trois-roses.com/), was ein Erlebnis war (Herrliche Außenterasse, klasse Essen, angenehme Mischung aus Touristen und einheimischen Arbeitern, die hier das Tagesgericht nehmen). Nach einer ausführlichen Rast geht es weiter Richtung Saverne. Erstmal läuft man schön an Schrebergärten vorbei (u.a. Jardin de la Poete) und hat Blick auf La Petite-Pierre. Man kommt am Rabenfelsen vorbei (Rocher de la Corbeaux) und steigt stark ab, ins Tal. Dort läuft man kurz an der an der D178 entlang und streift dabei auch die Zufahrt zur Auberge d’Imstal (https://petite-pierre.com/). Auch hier kann man einkehren (und übernachten). Das Hotel/Restaurant ist sehr empfehlenswert, ich war in früheren Urlauben schon zweimal dort und habe sowohl Übernachtung als auch Essen sehr genossen. Die Einzellage mit kleinem Schwimmteich ist sehr ansprechend, ringsum sind viele Wanderwege und es gibt ein wenig SPA (Wirlpool, Sauna). Nach einer Bergquerung kommt man im nächsten Tal nach Graufthal, hier gibt es die berühmten Felsenwohnungen. https://www.frankreich-in-wort-und-bild.de/regionen-d%C3%A9partement-orte/d%C3%A9p-bas-rhin/graufthal-felsenwohnungen.  Bis Oberhof geht es nun einige Kilometer am Flüßchen (La Zinsel du Sud) entlang, völlig flach, feucht. Ab hier sind es noch 9 km bis Saverne, man muss einmal die Höhe ersteigen (von 200 auf 330m und später auf 420m), dann geht es langsam runter nach Saverne. Man quert die Autobahn und die Bahn-Hochgeschwindigkeitstrasse (Straßbourg – Paris). Diese 9 km sind insgesamt wenig spannend und durch die nahe Autobahn auch nicht wirklich ruhig. Kurz vor Saverne gibt es ein paar nette Felsen (Saut du Rocher Prince Charles), und auch einen Erdwall (Befestigungen aus einer vergangegen Zeit). In Saverne falle ich in die Jugendherberge ein, um Punkt 21 Uhr, wo man schon 2 Stunden auf mich wartet, scheinbar wurde mir bei der Reservierung gesagt, ich solle um 19 Uhr da sein. Die Zahlen sind mit meinem eingerosteten Schulfranzösisch eher schwierig… Die Jugendherberge ist im Schloß untergebracht (!) und insgesamt modern. Ich hatte auch wieder ein Zimmer für mich alleine (4er Zimmer) und zum Frühstück echt leckeres Baguette. Abendessen ging ich im https://www.restaurant-lamarne.fr/ direkt am Rhein-Marne-Kanal; in früheren Urlauben war ich dort schon, ich liebe es. Sowohl vom Ambiente als auch vom Essen. Eine wirkliche Empfehlung !!!
 

Track Teilstrecke 1 (Lichtenberg – La Petite Pierre): https://www.outdooractive.com/de/route/fernwanderweg/ueberquerung-der-vogesen-lichtenberg-la-petite-pierre/109577842/
Track Teilstrecke 2 (La Petite Pierre – Saverne): https://www.outdooractive.com/de/route/fernwanderweg/vogesen/ueberschreitung-der-vogesen-saverne-wangenbourg-engenthal/109583798/

Fotos und Beschreibung Tag 3 (Urmatt -> Cascade du Nideck)

Mein erster Blick aus meinem Zimmer (im Schloß von Saverne) fällt auf den großen Platz, wo schon vereinzelt Marktstände aufgebaut werden.Da die Sehnen meines Fußes nicht mehr mitmachten aufgrund der zu groß gewählten Etappen der letzten beiden Tage, habe ich den heutigen Tag umorganisiert und bin von Saverne aus mit dem Zug nach Urmatt gefahren (Umsteigen in Strasbourg), und von dort zur Cascade de Nideck gelaufen (ca. 10km). Die ersten ca. 4-5 km sind über Wiesen und Felder, mit herrlichem Blick auf die Vogesen, leider auf Schotterwegen, aber wirklich landschaftlich sehr reizvoll. Man kommt dann nach Oberhaslach, ein hübsches Örtchen, mit Restaurants und voller Geranien-geschmückter fotogener Häuschen.  Ab Oberhaslach geht es im Tal der „La Hasel“ entlang bis zur Auberge la Cascade du Nideck. (Einkehrmöglichkeit). Ab hier geht es ein Seitental entlang, der sich allmählich in eine Schlucht verwandelt, mit beidseitig hohen Felsen und einer Flora, die Feuchtigkeit benötigt. Ich hatte in Saverne auf dem Markt Baguette (Bio-Dinkel), Puten-Salami (französische), Radieschen und Oliven und Trauben (Muskat) eingekauft. Im Gegensatz zu Deutschland sind die Einkäufe auf dem Markt hier in Frankreich günstiger als im Geschäft (!). Im Tropfenregen des Wasserfalls habe ich dann das Picknick verspeist. Der Wasserfall ist im Sommer nicht so mega groß, aber dennoch sehenswert. Oberhalb des Wasserfalls sind zwei Burgen, eine davon habe ich noch geschafft, dann war ich völlig fußlahm und bin zur Auberge zurückgelaufen, und von dort von netten (französischen) Touristen per Auto-Stop zurück nach Urmatt mitgenommen worden.

Meine Übernachtung findet im Hotel de la Poste (https://www.logishotels.com/de/hotel/logis-hotel-de-la-poste-196?trkid=V3ADW439791_79066199883_dsa-826552632885__388200115568_g_c__&gad=1) statt, hier bekomme ich auch um 15 Uhr schon einen Espresso und ein Bier, das Abendessen (ich habe Halbpension gebucht) gibt es ja frühestens um 19 Uhr (wie üblich in Frankreich). Das Hotel ist sehr familiär, herzlich, nett eingerichtet, und rustikal französisch in der Gaststube. Zum Abendessen kann ich trotz festgelegtem Essen wählen und es ist alles richtig lecker! Hausgemachte Spätzle zum Beispiel. Das Restaurant füllt sich, je länger der Abend geht. Hier werde ich auf jedem Fall mal in den nächsten Monaten/Jahren mit der kompletten Familie einkehren. Es gibt ein Doppelzimmer (mit Verbindungstüre), und man würde als Familie nicht den Preis für 2 Zimmer bezahlen! Auch das Frühstück war sehr sehr lecker, mit hausgemachter Marmelade zum Beispiel.

Track: https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/elsass/urmatt-bahnhof-zum-cascade-de-nideck/281462106/?share=%7Ezxsnbgpa%244ossioag

Fotos und Beschreibung Tag 4 (Urmatt -> Donon -> Plateforme du Donon)

Fotos und Beschreibung Tag 5 (Rückreise: Schirmeck, Strasbourg)

Streckenlänge:

Insgesamt ca. 110 km. Siehe auch Beschreibungen.

Dauer (ca.):

Siehe Beschreibungen.

Schwierigkeit:

Hoch (sehr viele Höhenmeter!)

Höhenmeter:

Siehe unten „Track“.

Kinder-Tauglichkeit:

tbd

Schuhwerk:

Schuhe mit Sohle, die Ausrutschen bei feuchtem Wetter verhindert, wenn man auf Felsen läuft oder auf Baumwurzeln.  Empfehlenswert halbhohe Schuhe, um die Knöchel zu schützen und etwas Halt gegen Umknicken zu gewährleisten. Ich selbst bin mit einem ganz leichten Trailrunning Schuh von Asics unterwegs, und komme perfekt damit klar, aber bin mir sehr bewusst, dass ich umknicken kann und dass er auf rutschigen Stellen nicht so gut ist wie ein professioneller Wanderschuh. Aber sehr leicht und auch wasserfest.

Einkehrmöglichkeit:

Siehe Tourenbeschreibung (oben).

Route, Track (GPX, KML):

Gesamtroute GR53 Track: https://www.outdooractive.com/de/route/fernwanderweg/vogesen/ueberquerung-des-vogesenmassivs-von-wissembourg-bis-belfort/28953486/#dm=1

Wanderbeschreibung GR53 gesamt inkl. Übernachtungsmöglichkeiten, Einkehrmöglichkeiten und Einkaufsmöglichkeiten: https://www.rother.de/de/vogesen-durchquerung.html

Teil-Tracks: Siehe oben bei den Detailbeschreibungen

 

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